Das Netzteil
Aktueller Zustand (Maßnahme 5a:)
Einbau eines lüfterlosen 360W Netzteils von Deltatronic. (12.01.2004: weitere Erklärungen folgen)
Wie alles begann (nicht mehr aktuell, nur noch zur Information und zum Verständnis):
Maßnahme 5:
Bild 15: Netzteilgehäuse im Originalzustand
Bild 16: Netzteilkühlkörper im Originalzustand
Bild 17: Netzteilkühlkörper erweitert durch Zusatzteil
Bild 18: Netzteilgehäuse mit 162 zusätzlichen Lüftungsbohrungen über dem Zusatzkühlkörper
Zuerst noch einmal die üblichen warnenden Worte, gerade beim Netzteil halte ich sie jedoch für absolut unverzichtbar:
1. Im Netzteil befinden sich zahlreiche Möglichkeiten, spannungsführende Teile zu berühren. Dies können z.B. harmlos aussehende Dioden auf der Oberseite der Platine sein, häufig liegen sogar 230V an, diese sind lebensgefährlich! Wenn schon ein Testbetrieb mit geöffnetem Gehäuse nötig sein sollte, dann muss das Netzteil fest und sicher stehen und jeder Eingriff mit der Hand ist unbedingt zu vermeiden. Elektronen sind schneller als die menschliche Reaktionsfähigkeit! Auch ist das Speichervermögen von Kondensatoren nicht zu unterschätzen, hier kann es zu unliebsamen Überraschungen kommen.
2. Ein PC-Netzteil ist in der Lage, verhältnismäßig hohe Ströme abzugeben. Dies stellt aus meiner Sicht bei unbedachter Manipulation immer eine Brandgefahr dar. Die gewählten Leiterbahn- und Leitungsquerschnitte und die Anzahl der Leitungen haben ihren Sinn! Reduzieren oder Unterbrechen sie nichts!
3. Ändern sie nichts an den elektrischen Verhältnissen. In meinem Beispiel habe ich festgestellt, dass die beiden Originalkühlkörper keine gemeinsame Masse besitzen. Also habe ich auch keine Brücke mit dem neuen Kühlkörper hergestellt, sondern diesen zunächst in zwei Teile zerteilt und mit einem Spalt von 2 Millimetern mit 2-Komponentenkleber wieder zusammengefügt.
4. Wenn sie die vorherigen Hinweise nicht nachvollziehen können, unterlassen sie auf jeden Fall Arbeiten am Netzteil!
Erläuterungen zur Maßnahme 5:
Hierzu wurden zunächst zwei zusätzliche Kühlkörper von CONRAD-Electronic auf die recht kleinen Originalteile aufgeklemmt, die Masse und Fläche wurde so um etwa Faktor 4 erweitert. Weiterhin kam der aus Maßnahme 4a nun übrig gebliebene VERAX-Lüfter zum Einsatz. Da das Netzteil bereits im Originalzustand eine temperaturabhängige Spannung an den Lüfter gibt und der VERAX-Lüfter selbst auch noch einmal temperaturgeregelt ist, ergibt sich durch diese doppelte Regelung eine extrem geringe Anfangsdrehzahl. Da sich diese auch nach längerem Betrieb zumindest nicht hörbar erhöht, habe ich scheinbar Erfolg mit der Maßnahme gehabt. Hier die Resultate der Versuche:
Diagramm 01: Kühlkörpervergleichstemperaturen im frei stehenden Netzteil
Erläuterungen zum Diagramm:
Sämtliche Messungen beziehen sich auf das frei auf dem PC stehende Netzteil mit bereits vergrößerten Kühlkörpern. Um einen einfachen visuellen Vergleich zu ermöglichen, wurden die Kurven durch rechnerische Verschiebung auf eine Anfangstemperatur von 20°C gebracht. Die hierfür nötigen Korrektursummanden waren jedoch stets kleiner als 2°C.
Die "rote" und die "orange" Kurve sind unter konstanten Betriebsbedingungen entstanden, der Rechner befand sich über die gesamte Messzeit im Leerlauf. Die "blaue" und die "grüne" Kurve sind unter zeitweise hoher CPU-Auslastung und/oder dem Betrieb des CD-Brenners entstanden, daher der nicht lehrbuchmäßige Verlauf.
Besonders deutlich ist die Wirkung von kaum merklich bewegter Luft durch den extrem langsam drehenden VERAX-Lüfter: 17°C Unterschied zum rein passiven Betrieb lassen erahnen, warum Lüfter so gern und häufig zur Einsparung von passiven Elementen eingesetzt werden.
Um wirklich sichere Aussagen treffen zu können, ist allerdings die Messung der Temperatur an den ensprechenden kritischen Halbleitern selbst vorzunehmen, und nicht nur an den Kühlkörpern. Sind die Temperaturen nach einer Modifikation unterhalb der zulässigen Grenzwerte gemäß Halbleiter-Datenblatt oder unterhalb des Originalzustands, war die Modifikation zunächst erfolgreich.
(Vorläufiges Ende der Tour)